Eine Arthritis ist eine Gelenkentzündung. Man unterscheidet Gelenkrheumatismus, Rheumatisches Fieber, Bechterewsche Krankheit und Gicht.
Gelenkrheumatismus:
Die Ursachen des Gelenkrheumatismus sind noch weitgehend unbekannt. Es betrifft vor allem Finger und Zehgelenke und äußert sich durch Schmerzen, Rötungen, Verdickungen, die typische Morgensteifigkeit. Bei fortgeschrittener Krankheit kann es zur Verformung, Versteifung und Fehlstellung der betroffenen Gelenke kommen.
Rheumatisches Fieber:
Das Rheumatische Fieber ist eine akute, fiebrige Gelenkerkrankung, die infolge einer Streptokokken-Infektion auftreten kann. Betroffen sind meist die Knie- oder Hüftgelenke. Sie schmerzen, sind gerötet und geschwollen. Das Rheumatische Fieber ist aufgrund der Behandlungsmöglichkeiten mit Antibiotika heute eher selten geworden.
Bechterewschen Krankheit:
Bei der Bechterewschen Krankheit sind die Wirbelgelenke entzündet. Sie führt im fortgeschrittenen Stadium zur Versteifung und Verknöcherungen der Wirbelsäule mit der Folge des Rundrückens.
Gicht:
Harnsäureablagerungen in den Gelenken, die durch erbliche Veranlagung oder eine zu eiweißhaltige Ernährung entstehen, können zu Gicht führen. Gichtanfälle, die durch starke körperliche Anstrengung, Alkoholmissbrauch oder eine stark eiweißhaltige Mahlzeit ausgelöst werden können, führen zu starken Schmerzen und geröteten und geschwollenen Gelenken. Im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu Knochenverformungen.
Fragen Sie umgehend Ihren Arzt um Hilfe, wennSie besonders morgens unter Gelenkschmerzen leiden und die Gelenke geschwollen und gerötet sind.
Grundsätzlich müssen alle Gelenkerkrankungen mit Medikamenten behandelt werden. Doch man kann auch selbst einiges tun, um den Krankheitsfortschritt zu verlangsamen oder die Beschwerden zu lindern.
Durch Krankengymnastik, Massage und aktive Bewegungsübungen können die Gelenke beweglich gehalten werden. Zu den geeignetsten Sportarten zählen Radfahren, Schwimmen und Skilanglauf.
Heublumensackauflagen, Moorbäder oder Fangopackungen sowie heiße Vollbäder tun den Gelenken ebenfalls gut. In der akuten Phase der Gelenkentzündung sollten Sie jedoch darauf verzichten.
Bei akuten Schmerzen oder Schwellungen lindern Eisbeutel oder Eiskompressen die Beschwerden. Sie dürfen jedoch nur über einen kurzen Zeitraum angewendet werden.
Kalte Umschläge oder Auflagen mit Heilerde, Moor oder Lehm können Ihnen bei akuten Entzündungen Linderung verschaffen.
Besserung verspricht der Akupressurpunkt "Talsenke".
Schmerzstillend wirken Fertigpräparate aus der Teufelskralle zum Einnehmen.
Zur äußerlichen Anwendung sind entzündungshemmende und schmerzstillende Salben und Tinkturen aus Arnika, Rosskastanie, Johanniskraut oder Beinwell zu empfehlen.
Hilfreich gegen Gelenkentzündungen ist es, altvertraute Ernährungsgewohnheiten zu ändern und beispielsweise auf alle Innereien wie Leber, Niere, Herz und Hirn zu verzichten.
Alkohol ist absolut verboten, da er die Ausscheidung von Harnsäure verhindert und damit der Harnsäurespiegel steigt.
In der Apotheke gibt es entzündungshemmende Tees aus Zinnkraut und Brennnessel. Bereiten Sie sie nach Anleitung zu und trinken Sie täglich drei Tassen.
Wenn Sie selbst Tee herstellen möchten: Überbrühen Sie einen Teelöffel Zinnkraut oder Brennnessel mit einem Viertelliter kochendem Wasser, fünf Minuten ziehen lassen und abseihen.
Wenn Sie keine Nierenprobleme haben, können Sie täglich drei Wacholderbeeren kauen.
Zwiebelauflagen auf den betroffenen Gelenken entziehen Ihnen die Krankheitsstoffe.
Entzündliche Schwellungen gehen durch Umschläge mit Speisequark schneller zurück.
Bei leichteren Schmerzen hilft ein Umschlag mit zerquetschten Baumtropfblättern von Geißfuß oder Giersch, den Sie am besten über Nacht einwirken lassen.
Geben Sie drei Esslöffel schwarze Melasse in eine große Schüssel, die Sie mit warmem Wasser auffüllen. Baden Sie dann für etwa zwanzig Minuten Ihre Gelenke darin. Danach werden sie mit Olivenöl eingerieben.
Hilfreich ist auch der folgende Umschlag: Mischen Sie je 15 Gramm Brennnesselkraut und je fünf Gramm Kamillen- und Holunderblüten. Lassen Sie diese Mischung mit einem halben Liter Wasser etwa dreißig Minuten kochen und dann abkühlen. Tränken Sie ein Leinentuch in der erkalteten Flüssigkeit und legen Sie es auf das Gelenk.